Drogen Wiki
Strukturformel
Strukturformel von LSD
Allgemeines
Internationaler Freiname Lysergid
Andere Namen
  • D-(+)-Lysergsäurediethylamid
  • (5R,8R)-Lysergsäurediethylamid
  • 9,10-Didehydro-N,N-diethyl-6- methylergolin-8β-carboxamid
  • N,N-Diethyl-lysergamid
Summenformel C20H25N3O
CAS-Nummer 50-37-3
PubChem 5761
DrugBank DB04829
Kurzbeschreibung

farblose, spitze Prismen

Arzneistoffangaben
Wirkmechanismus

partieller Agonist an Serotonin- (5-HT2A)-Rezeptoren

Eigenschaften
Molare Masse 323,42 g·mol−1
Schmelzpunkt

82–85 °C

pKs-Wert

7,8

Löslichkeit

wenig löslich in Wasser (2,1 mg·l−1 bei 25 °C)

Sicherheitshinweise
Letale Dosis
  • 1,8 mg·kg−1 (Vogel, peroral).
  • 16 mg·kg−1 (Ratte i.v.)
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

LSD ist die Abkürzung für Lysergsäurediethylamid, ein chemisch hergestelltes Derivat der Lysergsäure, die als Mutterkornalkaloid natürlich vorkommt. LSD ist eines der stärksten bekannten Halluzinogene. Es ruft schon in geringsten Dosen lang andauernde pseudohalluzinogene Wirkungen hervor. Pharmakologisch gehört LSD zur Gruppe der serotoninverwandten psychedelischen Substanzen. Im Szenejargon wird LSD auch Acid (englisch - zu deutsch „Säure“) genannt.

Geschichte

Entdeckung und "Bicycle Day"

Albert Hofmann Oct 1993

Albert Hofmann, Entdecker des LSD, 1993

Der Chemiker Albert Hofmann arbeitete als Mitarbeiter der pharmazeutisch-chemischen Abteilung der Sandoz Laboratories, heute als Novartis bekannt, in Basel bei Prof. Arthur Scholl, Gründer und Leiter der pharmazeutischen Abteilung.[1] Er begann Informationen über die Heilpflanze Meerzwiebel und dem Mutterkornpilz zu sammeln um die aktiven Wirkstoffe zu extrahieren und daraus Arzneimittel herzustellen. Im Rahmen seiner Forschung zum Mutterkornpilz, stellte er erstmals am 16. November 1938 LSD her.[2] Das eigentliche Ziel war die Entwicklung eines Kreislaufstimulans, wobei die erhoffte Wirkung in Tierversuchen nicht eintrat und somit verlor Hofmann das Interesse und verfolgte andere Ziele. Am 16. April 1943 entschied sich Hofmann die Wirkungen des LSDs erneut zu prüfen, da er vermutete bei seinen Versuchen etwas übersehen zu haben. Bei seinen Versuchen erlebte Hofmann bei sich selbst eine halluzinogene Wirkung, die er sich nicht erklären konnte. Später vermutete er, dass durch unsauberes Arbeiten LSD durch Hautkontakt aufgenommen wurde.[3]

Drei Tage später, am 19. April 1943, nahm Hofmann im Rahmen eines Selbstversuches 250 Mikrogramm LSD um die Wirkung zu untersuchen ein. Verglichen mit der Wirksamkeit der damals bekannten Mutterkornalkaloide, entsprach das der kleinsten Menge, bei der man noch eine Wirkung hätte erwarten können. Allerdings stellte sich heraus, dass Hofmann bereits die zehnfache der normal wirksamen Dosis eingenommen hatte.[4] Fast eine Stunde später merkte Hofmann eine plötzliche und intensive Veränderung der Wahrnehmung. Er bat seine Laborassistentin ihn mit dem Fahrrad, da Kraftfahrzeuge aufgrund des zweiten Weltkrieges beschränkt waren, nach Hause zu begleiten. Auf dem Weg verschlechterte sich Hofmanns Zustand, als er mit Angstgefühlen konfrontiert wurde, abwechselnd glaubend, dass die Nachbarin eine bösartige Hexe sei sowie das er verrückt geworden wäre. Zuhause als der Hausarzt eintraf, konnte dieser keine körperlichen Anomalien erkennen, außer stark erweiterte Pupillen. Hofmann beruhigte sich und bald entwickelten sich aus seiner Angst euphorische Gefühle, die erst später so beschrieb:

800px-Hoffman Bicycle Day

LSD Tickets mit dem "Bicycle Day" als Motiv.

Jetzt begann ich allmählich das unerhörte Farben- und Formenspiel zu genießen, das hinter meinen geschlossenen Augen andauerte. Kaleidoskopartig sich verändernd, drangen bunte, phantastische Gebilde auf mich ein, in Kreisen und Spiralen sich öffnend und wieder schließend, in Farbfontänen zersprühend, sich neu ordnend und kreuzend, in ständigem Fluß.

Dieses Datum, wird popkulturell auch als Bicycle Day bezeichnet, gilt heute als Zeitpunkt der Entdeckung der psychoaktiven Eigenschaften des LSD. Hofmann sah in seiner Entdeckung eine mächtige psychoaktive Substanz, die schon in sehr geringen Dosen das Bewusstsein stark verändern konnte und sich somit als ein geeignetes psychiatrisches Werkzeug erwies, aufgrund des intensiven und introspektiven Charakters. Er konnte sich nicht vorstellen, dass LSD später als Partydroge Einklang finden würde.[5]

LSD in der Psychiatrie

LSD wurde 1949 in die Vereinigten Staaten eingeführt um das tiefenpsychologische Potenzial zu untersuchen.[6] In den 1950er Jahren berichteten Medien über die Erforschung LSD, dass Psychologie Studenten LSD für ihre Ausbildung selbst einnahmen und die Wirkung des Medikamentes zunehmend Verwendung in der Psychatrie fand. Das Time Magazin veröffentlichte zwischen 1954 und 1959 6 positive Berichte über LSD.[7]

Ursprünglich wurde LSD als Modellpsychose erzeugende Substanz gesehen.[8] Mitte der 1950er Jahren wurde LSD später von dem Pharmaunternehmen Sandoz, für den Hofmann auch arbeitete, unter dem Handelsnamen Delysid vertrieben um Psychiatern und Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, in einen vergleichbaren Zustand temporär zu geraten, um zu sehen was die psychiatrischen Patienten erlebten. Einer der führenden Personnen in der Erforschung des psychiatrischen Potenzials von LSD war der US-amerikanische Psychoanalytiker Sidney Cohen. Cohen nahm das Medikament am 12. Oktober 1955 und erlebte eine unangenehme Erfahrung, war aber über den Rauschzustand überrascht.[6] Er berichtete, "dass die alltäglichen Probleme und Sorgen verschwanden und an ihrer Stelle trat eine große, sonnenbeschienene, himmlische Ruhe".[8] Cohen begann sofort mit eigenen Experimenten mit der Hilfe von Aldous Huxley, den er 1955 kennengelernt hatte. Im Jahr 1957 experimentierte Cohen mit der Unterstützung von Betty Eisner, ob LSD eine Hilfe bei der Therapie bei Alkoholismus wäre sowie geeignet für psychoanalytische Sitzungen wäre.[6] Zwischen 1957 und 1958 behandelten sie Patienten mit geringfügigen Persönlichkeitsstörungen.[6]

In einer Studie in den späten 1950er Jahren, verwendete Dr. Humphry Osmond LSD um Alkoholiker zu behandeln. Nach einem Jahr stellte er eine Erfolgsrate von 50% fest, ein Erfolg, der mit anderen Mitteln noch nie erreicht werden konnte.[9]

MKULTRA Projekt

Mkultra-lsd-doc

Dr. Sidney Gottlieb genehmigte einen MKULTRA Versuch mit LSD.

Die CIA interessierte sich für die Substanz, als Reaktion auf die angeblich eingesetzten Gedankenkontrolltechniken an US-amerikanischen Soldaten durch Sowjets, Chinesen und Nordkoreaner während des Koreakrieges. Damit wurde LSD zu einer wichtigen potenziellen Substanz des geheimen Projektes unter dem Codenamen MKULTRA, ein umfangreiches Projekt der CIA über die Möglichkeiten der Bewusstseinskontrolle. Es lief von 1953 bis in die 1970er Jahre. Unter anderem umfasste das Projekt tausende von Menschenversuchen, bei denen zufällige sowie ahnungslose Testpersonen, darunter CIA-Agenten, Soldaten, Prostituierte, Beamte, zufällige US-Bürger, Gefängnisinsassen sowie psychiatrische Patienten unter den unfreiwilligen Einfluss von Halluzinogenen wie LSD gesetzt wurden. Es ist erwiesen, dass zahlreiche Versuchspersonen bei den Experimenten schwerste körperliche und psychische Schäden davontrugen, bis hin zum Tod.[10] Damit das Projekt vor äußeren Sanktionen geschützt blieb, wurden die Experimente von Ärzten in Kliniken, Universitäten, Gefängnissen und Laboratorien, in dennen die Patienten von EEG-Maschinen überwacht wurden, durchgeführt, dabei wurden die Experimente auch aufgezeichnet um die Ergebnisse zu dokumentieren.[11]

Weitere CIA Operationen, unter dem Codenamen Bluebird und Artischocke bekannt, untersuchten ebenfalls den Nutzen von Psychopharmaka im Verhör. Beide Operationen benutzten regelmäßig illegale und unethische Forschungsmethoden, wie das Verabreichen von LSD und DMT an unfreiwillige Personen.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Wirkung von LSD zu vielseitig und unkontrollierbar sei, um aus dieser praktischen Nutzen für die Verwendung eines Wahrheitsserum zu ziehen. Daher wurde das Interesse auf andere Substanzen gelegt. Es dauerte Jahrzehnte bis die US-Regierung die Existenz des Projektes zugab und sich bei den Familien der verstorbenen Testpersonnen entschuldigte. Die meisten offiziellen Dokumente zu dem Projekt wurden 1972 unter dem damaligen CIA-Direktor Richard Helms vorsätzlich und illegal vernichtet. Helms war bis zu seiner Berufung zum CIA-Direktor der maßgebliche Verantwortliche für MKULTRA innerhalb der CIA. Es ist daher nicht möglich, das gesamte Projekt mit seinen ungefähr 150 individuellen Forschungsprojekten und den zugehörigen CIA-Programmen zu rekonstruieren. Es existieren jedoch genügend Akten, um die wesentlichen Strukturen und zahlreiche Programme zu rekonstruieren.

Im Jahr 1977 befasste sich das Church-Komitee des amerikanischen US-Kongresses mit der Aufklärung, eine wichtige Rolle im Ausschuss spielte dabei Senator Edward Kennedy. Zahlreiche Opfer der Menschenversuche wurden dabei als Zeugen gehört. Bei einer Sitzung des Untersuchungsausschusses sagte Edward Kennedy im August 1977[12]:

Der Deputy Director der CIA gab an, dass über 30 Universitäten und Institutionen an „intensiven Test- und Forschungsprogrammen“ beteiligt waren, die Drogenversuche an unwissenden Menschen „aller sozialen Schichten, aus den USA und anderen Ländern“ umfassten. Zahlreiche Tests beinhalteten die Gabe von LSD an „unwissende Personen in Alltagssituationen“. Mindestens ein Todesfall, der von Frank Olson, war eine Folge der Experimente. Die Behörde gab selbst zu, dass die Tests kaum einen wissenschaftlichen Sinn hatten. Die für die Beaufsichtigung der Experimente eingesetzten Agenten hatten keinerlei wissenschaftliche Qualifikation.

LSD als Genussmittel

1960 bis 1980

LSD fand in bestimmten, vor allem medizinischen, Kreisen, eine größere Verbreitung. Einige psychiatrische und medizinische Fachkräfte, die mit LSD arbeiteten, begannen es häufiger selbst einzunehmen oder mit anderen Freunden und Kollegen zu teilen. Als einer der ersten zählt der britische Psychiater Dr. Humphry Osmond, der Meskalin an den bekannten Schriftsteller Aldous Huxley weiter gab und mit ihm den Begriff psychedelic prägte, um die schwer zu beschreibende Wirkung einen Begriff zu geben. Die erlebten Erfahrungen verarbeitete und beschrieb Huxley in seinem 1954 erschienen Werk "Die Pforten der Wahrnehmung". Ein Jahr später erhielt Huxley seine erste LSD Dosis von "Captain" Al Hubbard.

Entstehung der psychedelischen Kultur
Furthur 02

Frontansicht des Busses FURTHER

Der Historiker Jay Stevens, der in seinem Buch Storming Heaven: LSD and the American Dream die geschichtliche Verbreitung des LSD beschrieb, erklärte, dass in den Anfängen des Gebrauchs von LSD als Genussmittel die medizinischen und akademischen Nutzer in zwei Gruppen aufgeteilt werden können. Zum einen die Gruppe, die im wesentlichen konservativ war und die Prinzipien von Aldous Huxley vertrat, dass LSD eine mächtige und gefährliche Substanz sei, daher nur eine gewisse auserwählte Gruppe aus Wissenschaftlern, Schriftstellern und Musikern LSD verwenden dürfe. Die andere Gruppe, vertreten durch Timothy Leary, vertrat den radikalen Ansatz, dass LSD das geeignete Mittel sei um die Persönlichkeit des Menschen durch die ausgelöste Bewusstseinserweiterung zu verbessern und so auch die Gesellschaft positiv zu verändern, somit die Verbreitung gefördert und jedem LSD zugänglich gemacht werden müsse.

In den 1960er Jahren entwickelte die zweite Gruppe eine Subkultur, die geprägt war von mystischer und religiöser Symbolik ausgelöst durch die Effekte des LSDs, und warb für die Verwendung als Mittel zur Bewusstseinserweiterung. Persönlichkeiten wie Dr. Timothy Leary und Psychedelic-Rock Bands wie Grateful Dead, Jefferson Airplane und den Beatles steigerten das Interesse und die Popularität des LSDs.

Im Rahmen eines Teilprojektes vom MKULTRA nahm auch Ken Kesey, der nach seiner Militärzeit einige Zeit als Pfleger in einer Nervenklinik arbeitete, dort als Versuchsperson an LSD-Experimenten teil. Berühmt wurde er unter anderem, weil er seine Erfahrungen in dieser Klinik in dem Buch "Einer flog über das Kuckucksnest" verarbeitete, nach dem später der gleichnamige Film gedreht wurde.[13] Er gründete eine Hippie-Gruppe, die Merry Pranksters, die mit einem bunt bemalten Schulbus, dem FURTHER (engl. weiter; fördern, unterstützen, vorantreiben), durch die USA fuhren und überall sogenannte Acid-Tests veranstalteten, bei denen zum Testen Lysergsäurediethylamid an das Publikum verteilt wurde. Bei diesen LSD-Happenings traten als Band die dafür ausgewählten Grateful Dead auf. Da LSD damals noch legal war, konnte so die Idee und die Praxis des LSD-Genusses stark die Hippieära der Endsechziger mitprägen. Die Fahrt der Merry Pranksters wurde vom Autor Tom Wolfe, der einige Zeit in dem Bus mitfuhr, in dem Buch Electric Kool-Aid Acid Test literarisch verewigt.[14]

1965 stoppte Sandoz die weitere Lieferung von LSD an die Vereinigte Staaten, da die Regierung die Verbreitung eindämmen wollte. April 1966 war der LSD Konsum so weit verbreitet, dass sogar das Time Magazin vor den Gefahren warnte.[15]

Timothy Leary, Sprachrohr der Bewegung

Dr. Timothy Leary, Dozent für Psychologie an der Harvard Universität, war der prominenteste Vertreter der LSD-Bewegung. Leary behauptete, dass die Verwendung von LSD mit der richtigen Dosierung, das richtige Set (die eigene psychische Verfassung) sowie das richtige Setting (die Umwelt in der konsumiert wird) die eigene Persönlichkeit und Verhalten in sehr positiver Weise verbessern könne. Leary hat also niemals einen unkontrollierten Drogenkonsum gutgeheißen, auch wenn er so missverstanden wurde, welcher schnell fatale Folgen zeigen kann.

Nachdem Leary an Ritualen der Ureinwohner Amerikas in Mexiko mit dem Konsum von psilocybinhaltigen Pilzen teilhaben durfte, begann er im Jahr 1960 die ersten psychedelischen Experimente mit demselben Wirkstoff, Psilocybin, in einer Reihe von Selbstversuchen sowie Versuchen an verschiedenen Harvard Studenten. Er begann auch Experimente an Gefängnisinsassen, die nach der Einnahme von psychedelischen Pilzen nur noch eine 10 prozentige Rückfallquote hätten. Eine spätere Überprüfung seiner Ergebnisse ergab, dass Leary die Statistik über die Rückfallquote anscheindend verzerrt habe, da der Prozentsatz der Männer, die später wieder rückfällig wurden und ins Gefängnis zurück mussten, nur 2% geringer war als die übliche Rückfallquote. Leary wurde später in die neue Substanz LSD eingeführt und nach der Erforschung durch Selbstversuche wurde LSD seine erste Wahl für die geistige Bewusstseinerweiterung. Er behauptete, dass seine Versuche keine tödlichen Fälle, Selbstmorde, psychotische Ausfälle oder Horrortrips verursacht habe. Im Gegenteil, fast alle seiner Teilnehmer sollen Leary tiefe mystische Erfahrungen, die enormen positiven Einfluss auf ihr zukünftiges Leben haben sollten, berichtet haben.

1962 begann die Universität Learys Experimente kritisch zu sehen. Leary wurde informiert, dass die CIA seine Forschung überwachte. Viele der anderen Lehrer hatten Bedenken über die Experimente und viele Eltern beklagten sich an der Universität über die Verteilung von starken, halluzinogenen Drogen an ihre Kinder. Viele Studenten, die nicht Teil von Leary Forschungsprogramm waren, haben von der überwältigenden Wirkung von LSD gehört und begannen auch selbst Erfahrungen mit der Droge zusammeln. Dabei entstanden regelrechte Drogenparties ohne wissentschaftlichen Charakter und einige Studenten wurden gedrängt ebenfalls LSD auszuprobieren. In einem Playboy Interview beschrieb Leary LSD als ein potentes Aphrodisiakum. Leary und der Psychologe Richard Alpert wurden aufgrund der heiklen Situation 1963 von der Universität entlassen.

Leary-DEA

Timothy Leary bei seiner Verhaftung, 1972

Beide waren von ihrer Entlassung unbeeindruckt und zogen zuerst nach Mexiko um weiter experimentieren zu können. Allerdings wurden beide von der mexikanischen Regierung des Landes verwiesen. Ein großes, privates Anwesen, welches in New York, Millbrook, von William Hitchcock gab beiden einen neuen Raum für ihre weiteren Experimente. Der wissenschaftliche Charakter wurde aufgegeben und es entstanden LSD-Parties. Leary prägte die Hippies in sehr großem Masse und besonders sein Motto; turn on, tune in, drop out, wurde landesbekannt:

"Like every great religion of the past we seek to find the divinity within and to express this revelation in a life of glorification and the worship of God. These ancient goals we define in the metaphor of the present — turn on, tune in, drop out."

Ein Richter, der eine Abneigung gegen Learys Praktikten hatte, verurteilte ihn zu einer 30 jährigen Gefängnisstrafe aufgrund des Besitzes von einer halben Marihuana Zigarette. Der Fall erregte starke Aufmerksamkeit und verewigte Learys Ruf als Guru der Gegenkultur. Aufgrund seiner Popularität bezeichnete der damalige US-Präsident Richard Nixon, Leary als den "gefährlichsten Mann Amerikas". Das FBI zerschlug die Experimente im Millbrook Anwesen.

Viele Experten sehen die Schuld in Leary und seinen Gefolgsleuten für die nahezu verbotene Forschung für die Verwendung von psychedelischen Drogen in der Wissenschaft, Psychiatrie und Psychotherapie.[16] Selbst Albert Hofmann kritisierte Learys Verbreitung von LSD in der Gesellschaft.

Einfluss von LSD auf Musiker

Ab dem August 1965, als Sandoz weitere Lieferungen von LSD an die USA stoppte, entwickelte sich ein explosionsartiges Interesse an die Substanz LSD. Am 24. August 1965 nahmen die Beatles, außer Paul McCartney, ihren zweiten LSD Trip ein. Anfang 1967 machte LSD viele Schlagzeilen. Die Beatles, eine unglaublich populäre Musikgruppe während der 1960er Jahren, gaben ihren LSD Konsum zu. Zu Beginn des Jahres veröffentliche die britische Boulevardzeitung News of the World eine dreiwöchige Serie zum Thema Drogenparties, die von Rockbands wie The Moody Blues veranstalteten und von berühmten Persönlichkeiten wie Donovan, Pete Townshend von The Who sowie Schlagzeuger Ginger Baker von der Band Cream besucht wurde.

Musikgruppen wie die Beatles beeinflussten ihre Musik durch ihre erlebten Erfahrungen mit LSD. Das Lied "Lucy in the Sky with Diamonds" wird häufig mit LSD in Zusammenhang gebracht, wobei Lennon diesen immer bestritt. Allerdings experimentieren Lennon und Harrison mit LSD schon seit 1965. Die Lieder "She Said She Said" (die Zeile: "Ich weiß wie es ist, tot zu sein" stammt von einem LSD-Trip der Beatles mit dem Schauspieler Peter Fonda. Fonda wiederholte diese Wörter während eines Trips mit Lennon.) und "Tomorrow never knows" (viele Zeilen stammen aus Learys Werk "The Psychedelic Experience") handelten sichtlich von LSD-Trips. Während der selben Zeit entwickelten Bands wie Pink Floyd, Jefferson Airplane und Grateful Dead ein neues Musikgenre, welches als Psychedelic rock oder Acid rock bekannt geworden ist.

Aktuelle Lage

Erst in den 1980er Jahren gewann LSD als Partydroge in der Technoszene wieder an Beliebtheit. Nachdem der illegale Konsum nach Schätzungen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Anfang des letzten Jahrzehnts zurückgegangen war[17], ist seit 2008 wieder ein leichter Anstieg bei den Erstkonsumenten zu vermerken.[18]

Chemie

1000px-LSD isomers d

Die vier möglichen Stereoisomere von LSD.

Chemisch gehört Lysergsäurediethylamid zur Strukturklasse der Ergoline. Die Bezeichnung „LSD-25“ rührt daher, dass es die 25. Substanz in der Reihe der synthetischen Lysergsäure-Abkömmlinge ist.

LSD ist eine chirale Verbindung mit zwei Stereozentren an den Kohlenstoffatomen C-5 und C-8. Somit existieren vier verschiedene Stereoisomere von LSD, die zwei Enantiomerenpaare bilden. LSD, genauer D-LSD, besitzt die absolute Konfiguration (5R,8R). Das C-5 Isomer L-LSD existiert nicht in der Natur und wird auch bei der Synthese aus D-Lysergsäure nicht gebildet. Die beiden C-8 Isomere D-LSD (8R) und D-iso-LSD (8S) konvertieren rasch in Anwesenheit einer Base, wie etwa Diethylamin, das in der Synthese mit D-Lysergsäure oder deren funktionellen Derivaten kondensiert wird. Das nicht psychoaktive D-iso-LSD, das sich während der Synthese (je nach Methode in unterschiedlichem Anteil) bildet, kann mit Hilfe von chromatographischen Trennmethoden abgetrennt werden und (etwa durch Wirkung von verdünnter methanolischer Kaliumhydroxidlösung) zum aktiven D-LSD isomerisiert werden.

Konsum

Konsumform

LSD

LSD-Ticket

LSD wird normaleweise auf Papierstücke aufgetragen, sogenannte Tickets oder Pappen, die dann gelutscht oder geschluckt werden. Man kann LSD aber auch als Lösung in Wasser, auf Würfelzucker, als Kapsel- oder in Tablettenform einnehmen (spezielle Tabletten sind kleine Krümelchen, die eine gewünschte Dosis enthalten und als „Mikro“ bezeichnet werden. Die Gelatinekapseln sind leer, nur die Kapselhülle selbst wird mit LSD-Lösung benetzt und getrocknet). Mikros werden in der Regel in einer Flasche (1–1,5 l) mit beliebiger Flüssigkeit (Cola, Eistee, Wasser usw.) aufgelöst und mit mehreren Leuten getrunken, da sie viel stärker als die üblichen Trips oder Pappen sind.

LSD ist ein instabiles Molekül und reagiert daher sehr auf äussere Einflüsse wie Licht, Sauerstoff, Wärme oder dem pH-Wert. Daher lässt sich LSD nur im Dunkeln und unter Ausschluss von Licht gut lagern, da der Wirkstoff sonst schnell zerfallen könnte.[19]

Dosierung und Giftigkeit

In der Regel kann nichtmal der Dealer die genaue Menge an LSD auf den Tickets bestimmen, daher ist die Intensität der Trips häufig von unterschiedlicher Stärke.

LSD wirkt schon in sehr geringen Mengen, das heißt es reichen schon Dosierungen im Microgram (µg) Bereich um das Wirkungspotential des LSDs auszulösen. Zum Vergleich wirken die meisten Drogen erst im Milligramm Bereich oder weit darüber. Beispielweise bewirkt die Dosierung von 0.2 bis 0.5 g reinem Meskalin die selbe Effektstärke wie 100 µg LSD.[20]

Sehr hohe und starke Dosen waren in den 1960er üblich und reichten von 200 bis 1000 µg LSD, während die Dosierung bei verkauften Straßeneinheiten in den 1970er nur noch bei 30 bis 300 µg lag. Generell verringerte sich die Dosis auf den Tickets im Laufe der Zeit, denn schon bei den 1980er lagen verschiedene verkaufte Einheiten bei 100 bis 125 µg, wobei in den 1990er die Dosis noch geringer wurde und bei 20 bis 80 µg lag. Allgemein wird geschätzt, dass heute die Dosis bei verkauftem LSD von 100 bis 500 reinem LSD reicht.[21]

Die Letale Dosis (LD50), also tödliche Dosis, soll beim Menschen zwischen 200 µg/kg bis 1 mg LSD pro Kilogramm Körpergewicht liegen. Es gibt keine bestätigten Vorfälle über eine tödliche Überdosierung. Wobei andere Quellen von einem Vorfall berichten, in dem 1975 in Kentucky eine Person LSD 320 mg intravenös eingenommen habe. Zum Vergleich sind dies 320,000 µg, obwohl die durchschnittliche Dosis bei 100 µg liegt.[22][23]

Des weiteren wurde LSD auch im Tierversuch eingesetzt. Diese lassen vermuten, dass das Verhältnis von Wirkdosis zu tödlicher Dosis beim Menschen bei etwa 1:1000 liegt. Pharmazeuten gehen von einer therapeutische Breite von 280 aus und damit wäre LSD ein sicheres Medikament.[24] 1962 wurde einem Elefanten, der unter dem Namen Tusko bekannt wurde, 297 mg LSD injiziert, wobei dieser nach fünf Minuten kollabierte und wenig später starb. Ob LSD für den Tod verantwortlich war, wird kontrovers diskutiert.[25]

Achtung: Diese Tabelle soll nur einen groben Einblick in die Dosierung geben. Denn jede Person ist unterschiedlich und verträgt den Wirkstoff unterschiedlich!

Level 1 (Schwache Wirkung) Level 2 (Lowdose) Level 3 (Mittelstark) Level 4 (Stark) Level 5 (Sehr Stark)
LSD[26] 20 - 50 µg 25 - 75 µg 50 - 150 µg 150 - 400 µg 400 + µg

Wirkung

Pharmakodynamik

Das psychoaktive unter den vier möglichen Stereoisomeren wirkt als Partialagonist mit großer Affinität (Bindungsstärke) an einem speziellen Rezeptor des Serotoninsystems mit der Bezeichnung 5-HT2A, an den alle klassischen Halluzinogene andocken. Im Gegensatz zum Meskalin und Psilocin wirkt LSD zusätzlich direkt am Dopamin-D2-Rezeptor.

Pharmakokinetik

LiquidLSD

Flüssiges LSD

Die Wirkungsdauer und Intensität eines LSD-Erlebnisses liegt in der Regel zwischen fünf und zwölf Stunden, abhängig von Dosierung, Körpergewicht und Alter.[27] Sandoz Beipackzettel von Delysid beschreibt: "Es können gelegentlich gewisse Nachwirkungen in Form phasischer Affektstörungen noch während einiger Tage andauern".[20] LSD wirkt nicht länger als die Zeit in der bedeutende Mengen der Droge im Blut nachweisbar sind. Aghajanian und Bing fanden heraus, dass LSD eine Halbwertszeit im Körper von 175 Minuten besitzt[28], während, in jüngerer Zeit, Papac und Foltz berichteten, dass 1 µg/kg oral-verabreichtes LSD bei einem einzelnen männlichen Freiwilligen ein offensichtliches Plasma Halbwertszeit von 5,1 Stunden, mit einer geringen maximalen Konzentration von 5 ng/mL drei Stunden nach Verabreichung.[29]

Nachweisbarkeit

LSD kann in einem Urin Test nachgewiesen werden. Wobei das LSD Molekül und seine Metaboliten sehr instabil sind und bei Lichteinwirkung, Hitze oder alkalischen Bedingungen zerfallen könnten und daher der Nachweis nicht mehr stattfinden kann. Daher muss die Probe vor Licht geschützt, bei möglichst niedrigen Temperaturen gelagert und schnell analysiert werden um Verluste zu verhindern.[30]

Körperliche Wirkung

Allgemein löst LSD eine Erweiterung der Pupillen aus, wodurch der Konsument oft Schwierigkeiten hat, die Sehschärfe, insbesondere bei hoher Lichtintensität, einzustellen. Zudem kann LSD verschiedene körperliche Wirkungen auslösen, unter anderem können verschiedene Wirkungen über den Sympathikusnerv sowie den Parasympathikusnerv ausgelöst werden und daher können teils paradoxe Erscheinigungen auftreten. Einerseits kann LSD die Pulsfrequenz beschleunigen, den Blutdruck ansteigen, starkes Schwitzen, Speichelklumpen sowie Gefäßverengungen auslösen, andererseits ist es auch möglich, dass die Pulsfrequenz verlangsamt wird sowie eine Verminderung des Blutdruckes und die erhöhte Bildung von Speichel ausgelöst wird. Häufig dokumentiert sind auch verstärkte Muskelentspannungen, Zuckungen oder gar Krämpfen, die sich in verschiedenen Formen von Zittern, aber auch Verrenkungen zeigt.

Eine bekannte Nebenwirkung sind auch auftretende Übelkeitsgefühle, die im Erbrechen gipfeln können.

Psychologische Wirkung

Die psychedelische Rauschwirkung, häufig auch als Trip bezeichnet, in Worten wiederzugeben fällt den meisten Konsumenten schwer, da die Bilder, Emotionen, Sinneseindrücke und Gefühle während der Wirkung sehr vielseitig seien können. Generell wird der Konsument nach der Einnahme von LSD emotional empfindsamer und merkt eine starke Veränderung des Bewusstseins. Dabei wird die Wirkung sehr durch innere Prozesse, sowie äußere Faktoren beeinflusst. Darüberhinaus ist die Wirkung auch Dosisabhängig und werden in der Szene in verschiedenen "Levels" mit vielfältigen Effekten dargestellt, die der Konsument erreichen kann.

Allgemein intensiviert LSD die individuelle Wahrnehmung, verändert das Zeitempfinden und äußere Umgebungen werden verändert wahrgenommen. Dabei treten Pseudohalluzinationen auf, in dennen reale Gegenstände plastischer oder in Bewegung empfunden werden können.

Dabei versetzt LSD den Konsumenten in einen Zustand, der der Psychose in vielen Punkten ähnlich ist. Auch Gemeinsamkeiten mit der Shizophrenie werden gesehen. Im Unterschied zur Psychose ist dem Konsumenten bewusst, dass er sich durch den Konsum einer Droge in diesen Zustand versetzt hat, wobei bei einer höheren Dosierung das Verständnis für die willentliche Berauschung fehlen kann und daher die Kontrolle über die eigenen Handlungen ausfallen können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auf einer psychedelischen Reise verblüffende Erkenntnise über die eigene Psyche möglich seien und somit therapeutisches Potential vorhanden sei um z.B. neue Lebenspläne umzusetzen. Auch Gefühle der höchsten Erkenntnis oder gar starke spirituelle Erfahrungen seien möglich. Wobei auch sehr negative Erlebnisse nicht zu unterschätzen sind, in dennen der Konsument die totale Kontrolle über sein Handeln und Denken verliert und sich teils in seinen Gedanken verliert und die Realität nicht mehr richtig erfassen kann.

Set & Setting

Halluzinogene Drogen wirken stark auf die Psyche des jeweiligen Konsumenten ein. Daher sind sie keine Party-oder-Spaßdrogen im eigentlichen Sinne. Jeder Konsument der Halluzinogene benutzen will, muss sich bewusst machen, dass dies ein Spiel mit seiner Psyche ist und ihm Türen gezeigt werden können, die er lieber nicht hätte öffnen wollen. Daher ist die Vorbereitung und die Einstellung des Konsumenten sehr wichtig um die möglichen Gefahren so gering wie möglich zu halten.

In der Szene haben sich die Begriffe Set & Setting etabliert. Mit Set ist die Psychische Verfassung des Konsumenten gemeint und mit Setting die jeweilige Umgebung, in der der Konsument seinen Trip durchführen will. Halluzinogene verstärken innere psychische Vorgänge und fühlt der Konsument sich unwohl oder hat er Angst, fühlt er das nicht nur sondern es schlägt sich auf alle seine Sinne aus.

Beschaffung

Docpsychadelic

Tickets mit DOC, die als LSD verkauft wurden.

LSD ist in der Regel etwas schwieriger zu finden als andere Drogen. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht berichtet, dass die Verkaufspreise für LSD in den meisten europäischen Ländern zwischen 5 Euro und 11 Euro pro Einheit liegen.[31]

LSD ist kaum streckbar, da es schwierig ist, Streckstoffe auf die kleinen Tickets zu setzen. Allerdings können manchmal Stoffe wie DOB[32], 2C-I[33], als LSD verkauft werden. Dass Rattengift enthalten sein kann, hat sich jedoch als Mythos erwiesen. Ein solcher Fall ist noch nie bestätigt worden.

Therapeutisches Potenzial

LSD wurde in der klinischen Psychatrie aufgrund des möglichem, therapeutischen Potenzial von der Behandlung von Alkoholismus verwendet. Zusätzlich wurde der mögliche Nutzen von LSD in der Schmerztherapie sowie die mögliche Unterdrückung von Cluster-Kopfschmerz untersucht. Auch Spirituelle Sitzungen unter LSD Einfluss und der hypothetischen Steigerung von der individuellen Kreativität wurden erforscht.

Regierungsbehörden wie die United States Drug Enforcement Administration behaupten, dass LSD keine euphorischen Effekte auslösen, die Kreativität nicht steigern, keine Modell-Psychose auslösen würde sowie keine positive Behandlungstherapie für Alkoholiker oder Kriminelle sei[34].

Psychotherapie

In den 1950er sowie 1960er Jahren fand LSD nach seiner Entdeckung große Aufmerksamkeit in der tiefenpsychologischen Forschung. Einige Psychiater glaubten LSD sei besonders nützlich um Patienten zu helfen, in dem sie sich unter LSD Einfluss emotional öffneten und verdrängtes Material aus dem Unterbewusstsein ansprachen konnten.[35]

Dezember 1968 wurde eine Erhebung von allen 74 britischen Ärzten, die LSD an Patienten eingesetzt haben, wobei 1 Arzt in Übersee war, durchgeführt. Von den 73 Ärzten bestätigte die Mehrheit, dass LSD ein wirksames und sicheres therapeutisches Potenzial habe: 41 Ärzte (56%) führten die klinische Therapie von LSD fort, 11 (15%) stoppten die Therapie aus irrelevanten Gründen, 9 Ärzte (12%) stoppten die LSD begleitende Therapie, weil sie LSD für unwirksam hielten und 5 (7%) hörten auf, weil sie LSD für gefährlich hielten.[36]

Alkoholismus

Studien in den 1950er Jahren stellten bei der Behandlung von Alkoholismus mit LSD eine Erfolgsrate von 50 Prozent fest.[37] Die Erfolgsquote der Anonymen Alkoholiker liegt dagegen nur bei etwa 10 %.[38] Allerdings wurden einige LSD-Studien wegen methodischer Mängel kritisiert und unterschiedliche Gruppen hatten unterschiedliche Ergebnisse. In einem 1998 veröffentlichten Artikel wurden die Arbeiten zu dem Thema erneut untersucht. Man folgerte, dass die Frage der Effizienz von LSD in der Behandlung von Alkoholismus bisher unbeantwortet ist.[39]

Schmerztherapie

In den 1960er wurde LSD als Schmerzmittel von Eric Kast für starke und chronische Schmerzen, ausgelöst von Krebs und anderen Erkrankungen, erforscht.[40] Bei niedrigen Dosierungen erwies sich LSD als mindestens ebenso wirksam wie herkömmliche Opiate, wobei die Schmerzreduktion länger als bei den Opiaten hielt. Kast führt diesen Effekt auf den Rückgang der Angst vor den Schmerzen zurück. Dies wurde auch durch eine, seit 2006 laufende, Studie bestätigt, wobei hier die Auswirkungen von Psilocybin auf die Angst von Patienten mit Krebs im Endstadium untersucht werden. Im Dezember 2007 wurde dem Schweizer Psychotherapeut Peter Gasser bewilligt, eine Studie zur psychotherapeutischen Behandlung mit LSD von Patienten, die ebenfalls Krebs im Endstadium haben, durchzuführen.[41] Erste Zwischenergebnisse sind viel versprechend jedoch ist die Versuchsgruppe mit 12 Personen zu klein um nach Abschluss fundierte statistische Ergebnisse zu liefern.

Cluster-Kopfschmerz

LSD wurde als Behandlungsmöglichkeit für Cluster-Kopfschmerz, eine seltene aber sehr schmerzhafte Erkrankung, eingesetzt. Der Forscher Peter Goadsby beschreibt den Kopfschmerz als "schlimmer als eine natürliche Geburt oder sogar einer Amputation ohne Betäubung."[42] Obwohl die Behandlung nicht genau untersucht wurde, zeigen Fallberichte, dass LSD und Psilocybin Cluster-Schmerzen reduzieren und sogar zukünftige Schmerzen verhindern könne. Zurzeit existieren Medikamente auf Basis von verschiedenen Ergoline, daher ist die Wirksamkeit von LSD nicht überraschend. Eine Dosis-Wirkungs-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit von LSD und Psilocybin wurde am McLean Hospital geplant, allerdings ist der aktuelle Stand der Studie unklar. 2006 wurde eine Studie von Forschern durchgeführt, in der 53 Patienen, die unter Cluster-Kopfschmerz leiden, mit LSD oder Psilocybin behandelt und über die Wirksamkeit befragt wurden, wobei die Mehrheit über positive Erfahrungen berichtete[43]. Im Unterschied zur Dosierung von LSD oder MDMA in der Psychotherapie, werden bei Cluster-Kopfschmerz sehr geringe Dosierungen verwendet, die kaum psychoaktive Effekte hervorrufen.[44]

Spirituell

LSD wird als Entheogen klassifiziert, weil es intensive, spirituelle Erfahrungen auslösen könne, während Konsumenten das Gefühl mit einer höheren spirituellen Macht in Kontakt treten oder das Eins-sein mit der Welt zu haben würden. Manche Konsumenten hätten auch außerkörperliche Erfahrungen erlebt.[45] LSD ermöglicht auch Konsumenten, ihr Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Dadurch sei es auch möglich alte Erinnerungen aus dem eigenen Leben nochmal zu erleben. LSD würde daher als Selbsttherapie wirken, da die Konsumeten verblüffende Erkenntnisse über die eigene Psyche machen können. LSD wird von einigen Menschen auch als religiöses Sakrament oder Werkzeug für den Zugang zu einer göttlichen Macht angesehen. Dr. Stanislav Grof schreibt, dass die während LSD-Erlebnissen beschriebenen mystischen und religiösen Erfahrungen sich nicht zu unterscheiden scheinen von ähnlichen Beschreibungen in heiligen Schriften der Weltreligionen und Texten antiker Zivilisationen.[46]

Kreativität

In den 1950er und 1960er haben Psychiater wie Oscar Janiger einen möglichen Effekt auf die Kreativität durch LSD Einfluss entdeckt. Experimentelle Studien versuchten zu zeigen, wie die Wirkung von LSD einen Einfluss auf die kreative Tätigkeit sowie auf die ästhetische Wahrnehmung habe. [47][48][49][50] 70 professionale Künstler wurden gebeten, zwei Bilder der Hopi Indianer Kachina Puppe ohne sowie mit LSD Einfluss zu erstellen.[51]

Gefahren und Nebenwirkungen

Allgemein beeinträchtigt LSD die Fähigkeit Gefahren richtig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, wodurch der Konsument anfällig für Unfälle und Verwirrtheitszustände wird[52]. Dennoch wird LSD körperlich gut vertragen und es gibt keine Beweise für eine lang anhaltende Wirkung auf das Gehirn und andere Teile des menschlichen Organismus.[53]

Akute Gefahren

Angstzustände

LSD kann extreme Bewusstseinszustände verursachen, die den Konsumenten stark überfordern können[54], wobei unteranderem ein sogenannter Horrortrip eine mögliche Folge darstellen kann. 1982 wurde durch Richard Bunce dargelegt, dass durch die Zunahme an Informationen über günstige Tripbedingungen (siehe Set und Setting) die Anzahl der Horrortrips deutlich zurück ging, obwohl der LSD Konsum konstakt blieb.[55] Unverarbeitete oder in den Hintergrund geschobene Probleme können plötzlich in den Mittelpunkt gerückt werden, woraufhin der Konsument sich nun damit beschäftigen muss, obwohl er diese verdrängen wollte. Zudem kann LSD auch scheinbare körperliche Auswirkungen für den Betroffenen auslösen, indem der Betroffene das Gefühl habe, dass er z.B. nicht mehr richtig atmen könne oder seine Beine schmerzen würden. Diese Symptome sind in der Regel psychisch bedingt und Außenstehende können häufig nicht nachvollziehen, warum der Betroffene solche Gefühle empfinde, da aus ihrer Sicht keine äußerlichen Ausfallerscheinungen vom Betroffenen hervortreten. Diese psychisch bedingten Symptome können starke Angst-und-Panikgefühle auslösen, die sogar den ganzen Trip lang wirken können.

Körperliche Gefahren

LSD kann Magenbeschwerden, Blähungen und Übelkeit verursachen, die wiederum der Psyche einiges abverlangen können und damit die Gefahr eines Horrortrip steigere. Zudem sind auch Schwindelgefühle, sowie Verwirrungen aufgrund der abstrakten Gedankenflut, möglich. Sollte durch Wirkung von LSD der Blutdruck gesenkt werden, kann Bewusstlosigkeit die Folge sein. Während des Trips ist auch das Kurzzeitsgedächnis beeinträchtigt, in Folge dessen der Konsument häufig Aktionen beginnen möchte, aber während der Aktion vergisst, was die eigentlich, geplannte Absicht war. Häufig wird auch von Kopfschmerzen am nächsten Morgen berichtet.

Unfallgefahr

Die oben genannte Unfallgefahr sollte ebenfalls beachtet werden, da viele Situationen, insbesondere der Straßenverkehr, falsch eingeschätzt werden, da die Wahrnehmung dem Konsumenten eine Sicherheit suggerieren kann sowie die Fähigkeit um angemessen zu reagieren, beeinträchtigt ist. Daher sollte der Straßenverkehr am besten vermieden werden und der Trip an sichere Orte, wie das eigene Zimmer oder in der Natur, verlagert werden. Durch gründliche Vorbereitung lassen sich laut Hofmann die vielfältigen Gefahren für Gesundheit und Leben, die vor allem durch die Halluzinationen und den Realitätsverlust bestehen, deutlich vermindern, aber nicht ausschließen.[20]

Unbekannte Dosierung

800px-Pink Elephants on Parade Blotter LSD Dumbo

Comicfiguren sind häufig Vorlagen für LSD-Tickets.

Ein weiterer Gefahrenpunkt ist die unbekannte Dosierung auf dem Schwarzmarkt. So können vom selben Dealer erworbene Tickets, die sich optisch gleichen, völlig unterschiedlich dosiert sein. Verlief zunächst ein Ticket sehr schwach und der Konsument plant daher für den nächsten Rausch eine größere Menge an Tickets einzunehmen, kann dies später schwerwiegende Folgen haben, da andere erworbene Tickets viel höher dosiert sein könnten.

Die Bilder auf LSD-getränkten Löschpapierstücken – häufig dienen Comicfiguren als Vorlage – können besonders jungen Menschen einen harmlosen Eindruck vermitteln und über die Eigenschaften von LSD hinwegtäuschen.

Drogeninduzierte Psychose

Der Ausbruch von einer latent vorhandenen Psychose nach der Einnahme von LSD kann nicht ausgeschlossen werden.[56] In den meisten Fällen klingen die Psychotischen Symptome nach einer kurzen Zeit wieder ab, aber unter Umständen ist die Psychose sogar unheilbar. Zurzeit ist es unbekannt, ob diese Psychosen erst durch LSD und andere Halluzinogene ausgelöst werden oder ob sich diese in spätere Zeit auch ohne Konsum entwickelt hätten, wobei LSD diese Entwicklung verstärkt habe. Durch die Ähnlichkeit des zeitlichen Verlauf zwischen einer gewöhnlichen Psychose und der vermeitlich durch LSD ausgelösten Psychose lasse, daher vermuten, dass LSD nur ein Auslöser von einer latenten Psychose, die sich später sowieso entwickelt hätte, sei. Die Forschung geht davon aus, dass hierzu eine entsprechende Veranlagung vorliegen muss. Hofmann warnt, dass selbst Menschen mit einer stabilen Persönlichkeit und guter Vorbereitung eine LSD-Psychose erleiden können. Auch die Verstärkung von schon existierenden psychischen Problemen oder Psychosen durch den Konsum ist wahrscheinlich.

Es gab 2 große Studien über die Häufigkeit von Psychosen, die nach der Einnahme von LSD ausgelöst wurden sowie länger als 48 Stunden anhielten, und wurden durch Therapeuten erhoben, die LSD an freiwillige Probanden gaben:

  • Cohen (1960): berechnete, dass nach der Einnahme von LSD 0,8 von 1000 Freiwillige und 1,8 von 1000 psychiatrische Patienten (7 Fälle bei rund 3850 Patienten, davon 2 Fälle die vor-shizophrenische Anzeichen zeigten, 1 Fall mit unbekannten Ausgang, 1 Fall erlitt eine unheilbare Psychose und 5 Fälle, die sich nach 6 Monaten wieder vollständig regenerierten) an eine erlitten.[57]
  • Malleson (1971): meldete keine Fälle von Psychosen bei seinen freiwilligen Probanden (170 Freiwillige, die insgesamt 450 LSD Sitzungen erhielten) und berechnete, dass 9 von 1000 psychiatrischen Patienten (37 Fälle unter den 4300 Patienten, von denen 8 mit unbekanntem Ausgang, 10 mit einer chronischen Psychose und 19, die sich nach 3 Monaten wieder erholten) eine Psychose nach der Einnahme erhielt.[36]

Cohen (1960) fasste zusammen:[57]

"Die halluzinogene Erfahrung ist so eindringlich, dass viele spätere Erkrankungen ihr zugeschrieben wurden, obwohl kein kausaler Zusammenhang erkennbar ist. Das hoch beeinflussbare oder hysterische Individuum neigt dazu den Fokus auf die LSD Erfahrung zu legen um nachfolgende Probleme zu erklären. Patienten beschwerten sich, dass sie ein Jahr nach der LSD Sitzung unter Migräne und Anfälligkeiten für die Influenza-Viren zu leiden hätten. Ein chinesisches Mädchen wurde querschnittsgelähmt und sah die Schuld an LSD. Dabei waren diese Leute in der Kontrollgruppe und haben nichts anderes außer Wasser bekommen."

Flashbacks und HPPD

Flashbacks

Unter Flashbacks sind psychologische Phänomen dokumentiert, in denen Personen im Alltag plötzlich typische LSD Symptome hatten, obwohl sie zu dem Zeitpunkt kein LSD eingenommen haben und der letzte Rausch schon Tage zuvor abgeklungen ist. In einigen seltenen Fällen hätten diese Phänomen lange gedauert, wobei sie in der Regel kurzlebig und im Vergleich zu einem tatsächlichen LSD-Trip kaum intensiv sind. Flashbacks sollen die selben positiven und negativen Aspekte eines LSD-Trips übernehmen und werden typischerweise durch Auslöser wie Alkohol, Cannabis, Stress oder Schlaflosigkeit ausgelöst. Flashbacks sind kaum untersucht und wurden nicht als offiziele psychiatrische Störung anerkannt. Umgangssprachlich wird von einem Flashback jede Erfahrung, die nicht durch Drogen verursacht wurde, typische psychedelische Effekte aufweist, wie das Erleben von Erinnerungen, und von kurzer Dauer ist, verstanden.

Es gibt zurzeit keine definitive Erklärung für das Phänomen. Jeder Versuch das Phänomen zu erklären, muss verschiedene Faktoren beachten. Zum einen bemerken 70% der Personen, die LSD konsumierten haben, noch nie einen Flashback durchlebt zu haben, des weiteren berichtete ein großer Teil von psychiatrischen Patienten von Flashbacks als reguläre Personen. Zahlreiche Studien versuchten zu ermitteln, wie hoch die Wahrscheinlichkeit bei einem regulären Konsumenten, ohne psychiatrische Erkrankung, sei, einen Flashback zu erleben. Die größten Studien, unter anderem von Blumenfeld von 1971[58] sowie Naditch und Fenwick von 1977[59], kamen auf 20 - 28%.

HPPD

Es gibt dokumentierte Fälle, dass Halluzinogene, insbesondere LSD, HPPD auslösen kann, dabei haben Betroffene regelmäßig oder jederzeit Pseudohalluzinationen, obwohl der Rausch schon längst vorbei ist und das Halluzinogen den Körper verlassen hat. Bei manchen Konsumenten hörte diese Störung nach einer langen Absistenz auf, wiederum bei anderen blieb diese länger bis ewig bestehen. HPPD unterscheidet sich vom Flashback Phänomen davon, dass diese Störung anhaltend ist.

Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass HPPD (wie im DSM-IV definiert) selten und nur eine geringe Anzahl von Konsumenten betrifft.[60] Es ist jedoch möglich, dass eine Anzahl von Konsumenten nicht bereit ist, sich in psychiatrische Behandlung zu begeben, da sie ihren Konsum von einer illegalen Droge zugeben müssten.[61]

Eine Studie von 44 HPPD Betroffenen, die zuvor LSD eingenommen hatten, zeigten im EEG Abnormalitäten.[62] Da einige Symptome von der Umwelt ausgelöst werden, ist es möglich, dass es zu einem Ausfall bei der visuellen Verarbeitung bei umweltveränderten Bedingungen geben kann. Es gibt keine Erklärung warum einige Personen unter HPPD leiden. Die Vermutung, dass LSD noch Jahre im Körper bleibt, obwohl der Rausch schon lange vorbei war, konnte durch Experimente widerlegt werden.[62]

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Es gibt Hinweise, dass LSD bei einigen Menschen, die verschiedene Antidepressiva wie Lithium oder Trizyklische Antidepressiva vorher eingenommen haben, dissoziative Störungen auslösen kann. In diesem Zustand hat der Betroffene einen starken Bewegungsdrang, wobei diese Bewegungen für ihn nicht bewusst erlebt werden und dabei gefährliche Verletzungen entstehen können. Es gibt auch dokumentierte Todesfälle bei gleichzeitigem Konsum von Lithium und LSD.[63] SSRIs schwächen die psychedelische Wirkung von LSD.[64] MAO-Hemmern werden ebenfalls eine abschwächende Wirkung zugesprochen.[63]

Gefahren des chronischen Missbrauchs

Abhängigkeitspotenzial

LSD löst keine körperliche Abhängigkeit aus[65]. Nach der Rauschwirkung entwickelt der Konsument eine hohe Toleranz, die in der Regel eine Woche anhält. In dieser Zeit muss der Konsument nun die doppelte Menge konsumieren um die Rauschwirkung des Trips davor zu erreichen. Zudem besteht eine Kreuztoleranz zu Psilocybin[66] und Meskalin[67], diese Stoffe müssen daher ebenfalls in einer erhöhten Menge aufgenommen werden um die ähnliche Tripstärke des Anfangstrips zu erreichen. Viele Konsumenten verringern ihren Gebrauch mit der Zeit oder stellen ihn sogar ein.[68]

Eine psychische Abhängigkeit ist nicht bekannt, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Allerdings ist dies eher unwahrscheinlich, da ein Trip für die meisten Konsumenten eine anstregende Ausnahmesituation darstellt und daher eine Pause für das Erlebte benötigt wird.

LSD in der Schwangerschaft

Frühe Labortests von Sandoz an Versuchstieren zeigten, dass LSD die Kontraktionen der Gebärmutter stimulieren kann, wie andere Ergoline. Hofmann arbeitete später an einem Ergotaminderivat, welches unter dem Namen Methergin zur Geburtshilfe vermarktet wird. Daher kann LSD Konsum während der Schwangerschaft gefährliche Folgen für das Kind haben.[20] Allerdings ist es unklar, ob die Ergebnisse der Tierversuche auf auf den Menschen übertragbar sind. Ein 2008 erschienenes, medizinisches Nachschlagewerk für Medikamente in der Schwangerschaft und Stillzeit erklärte: "Es scheint unwahrscheinlich, dass reines LSD unter kontrollierten Bedingungen abtreibungsfördernde Wirkungen hat".[69]

Genetische Schäden

Anfang 1967 wurden Studien veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen LSD und genetischen Schäden[70] oder Entwicklungen von behinderten Kindern sahen. Allerdings hatten diese Studien methodische Mängel und waren schlecht kontrolliert. Beispielweise wurde behauptet, dass die weißen Blutzellen beim Menschen nach der Einnahme von LSD abnorme Erscheinungen aufweisen würden, wobei dies in einer späteren Studie nicht bestätigt werden konnte.[70] Es wurden zahlreiche Studien durchgeführt, die alle allerdings kein klares Bild zeigen konnten. Die Auswertung der Studenergebnisse zeigte, dass zahlreiche Faktoren wie die unbekannte chemische Zusammensetzung von Straßen LSD sowie die gleichzeitige Anwendung von anderen psychoaktiven Drogen, aber auch Krankheiten, die nichts mit Drogenkonsum zu tun haben, die genaue Faktenlange erschwere. Daher scheint es möglich zu sein, dass die geringe Zahl, die abnorme genetische Erscheinungen hatte, zufällige Erscheinungen waren oder andere Faktoren mögliche genetische Veränderungen verursachten.[70] Eine 2008 durchgeführte medizinische Überprüfung fasste zusammen: "Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass reines LSD keine Chromosomenanomalien, Fehlgeburten oder angeborene Missbildungen verursacht".[69]

Vermeidung von Gefahren

Der Konsum von Halluzinogenen Drogen stellt einen starken Einschnitt in die eigene Psyche dar und können tiefe Abgründe zum Vorschein gebracht werden. Demnach ist der Konsum nie ohne Gefahren, wobei viele von diesen mit einigen Hinweisen verhindert werden können.

Allgemeine Hinweise

Vor der Einnahme von Halluzinogenen sollte der Konsument, um die Gefahr eines Ausbruchs einer latent vorhandenen Psychose zu verringern, sich informieren, ob es irgendwelche psychischen Vorerkrankungen in der Familie gab oder gibt. Sollte sich dies bestätigen, muss unbedingt auf den Konsum verzichtet werden.

Es sollte auch als selbstverständlich angesehen werden, dass das Führen von Maschinen und Fahrzeugen unter LSD Einfluss zu unterlassen ist. Das Denken, die Wahrnehmung und die Urteilsfähigkeit sind stark verändert und das angemessene Führen und das richtige situationsbezogene Verhalten ist nicht mehr möglich, in Folge dessen stellt das unerlaubte Führen unter LSD Einfluss eine Gefahr für andere und den Konsumenten selber dar. Auch das Teilnehmen am Verkehr als Fußgänger sollte unterlassen werden, da viele Gefahren nicht richtig erkannt werden können.

Schwangere Frauen sollten auf den Konsum verzichten, da LSD im Tierversuch die Gebärmutter stimulierte und daher eventuelle Schäden für das ungeborene Kind nicht ausgeschlossen werden können.

Viele Horrortrips hätten vermieden werden können, wenn sich die Konsumenten mehr mit dem richtigen Set und Setting befasst hätten. Selbst bei geringen Problemen, die dem Konsumenten viel Kopfzerbrechen bringen könnten, sollte auf den Konsum verzichtet werden, da dieser sich während des Trips häufig mit unverarbeiteten Probleme stellen muss. Um das Gefahrenpotential zu senken sowie eine Person für den Notfall zu haben, einigt sich eine nüchterne und vertrauenswürdige Person als sogenannter Tripsitter, der mit gutem Zureden häufig viel bewirken kann.

Die Dosierung von LSD Tickets ist nie vorraussehbar. Optisch, gleich aussehende Tickets vom selben Dealer sind häufig völlig unterschiedlich dosiert. Somit wird empfohlen nicht die ganze Pappe zu konsumieren, sonden erst zu halbieren.

Da die Folgen des Zusammenspiels zwischen LSD und anderen Medikamenten sowie Drogen nicht voraussehbar sind, sollte daher auf Mischkonsum verzichtet werden.

Halluzinogene sind keine Partydrogen, mit dennen euphorische Zustände zu erwarten sind. Auch wenn geringe Dosen kontrollierbar erscheinen, kann die Wirkung auf einer Party, aufgrund der Reizüberflutung wie laute Musik, Menschenmenge und bunte Lichter, umschlagen und zu einem Horrortrip werden.

Rechtslage

Lysergsäurediethylamid fällt unter das Verbot der entsprechenden UN-Konventionen („Convention on Psychotropic Substances“, 1971) und das Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel (1961).

Deutschland

LSD ist in der Bundesrepublik Deutschland als nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel in Anlage 1 des Betäubungsmittelgesetzes erfasst. Der Umgang ohne Erlaubnis grundsätzlich strafbar, darunter fällt z.B. der Besitz sowie Handel. Mit der vierten Betäubungsmittel-Gleichstellungsverordnung (4. BtMGlV)[71] vom 21. Februar 1967, in Kraft getreten am 25. Februar 1967, wurde LSD in der Bundesrepublik Deutschland den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften des Opiumgesetzes, dem Vorläufer des heutigen BtMG, unterstellt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Freedom of speech - use it or lose it in Flashback.se 16.11.2009
  2. Dr. Albert Hofmann; translated from the original German (LSD Ganz Persönlich) by J. Ott. MAPS-Volume 6 Number 69 Summer 1969
  3. Europe | LSD inventor Albert Hofmann dies in BBC News 30.04.2008, Aufgerufen am 20.04.2010
  4. Erowid LSD Vault : Dosage in Erowid.org 18.03.2009
  5. LSD Discovery-Albert Hofmann + Hofmann at 99 years in Skeptically.org, Aufgerufen am 16.11.2009
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Novak J.,Steven:"LSD before Leary:Sidney Cohen's Critique of 1950s Psychedelic Drug Research", Isis, Vol. 88, No.1 pp. 87-110
  7. [1] von Time Magazin, erschienen 03.04.1994
  8. 8,0 8,1 Novak J.,Steven:"LSD before Leary:Sidney Cohen's Critique of 1950s Psychedelic Drug Research", Isis, Vol. 88, No.1 pp. 87-110
  9. Maclean, J.R.; Macdonald, D.C.; Ogden, F.; Wilby, E., "LSD-25 and mescaline as therapeutic adjuvants." In: Abramson, H., Ed., The Use of LSD in Psychotherapy and Alcoholism, Bobbs-Merrill: New York, 1967, pp. 407–426; Ditman, K.S.; Bailey, J.J., "Evaluating LSD as a psychotherapeutic agent," pp.74–80; Hoffer, A., "A program for the treatment of alcoholism: LSD, malvaria, and nicotinic acid," pp. 353–402.
  10. Das Protokoll eines tödlich verlaufenen Experiments mit einer Meskalin-Infusion aus dem Jahr 1953: E. Koch, M. Wech: Deckname Artischocke in Goldmann (2004) S. 136
  11. Price H, David: "Buying a Piece of Anthrology Part 1: Human Ecology and Unwitting Anthropological Research for the CIA" Anthropology Today, Vol.23 No.3 pp.8-13
  12. U.S. Senate: Joint Hearing before The Select Committee on Intelligence and The Subcommittee on Health and Scientific Research of the Committee on Human Resources, 95th Cong., 1st Sess., 3. August 1977
  13. Bennett Huffman, Concordia University: Ken Kesey. The Literary Encyclopedia, 17. Mai 2002
  14. http://www.gradesaver.com/classicnotes/authors/about_tom_wolfe.html
  15. Friday, Apr. 22, 1966 Drugs: The Dangers of LSD in TIME (22.04.1966)
  16. Sidney, Cohen: Drugs of hallucination: The uses and misuses of lysergic acid diethylamide (1965), Herausgeber: Secker & Warburg S. 224–225, Zitat: Bad research is worse than no research, for it takes much tedious repetition to correct it. As "research" it conveys an aura of reliability, and eventually it comes to be quoted and requited in publications as established fact. It is the curse of every science, especially the behavioural sciences.
  17. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung: Drogen- und Suchtbericht. Mai 2005. PDF
  18. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung: Rauschgiftlage 2008 Erstauffällige Konsumenten . Juni 2009. [2]
  19. Daniel Trachsel: Psychedelische Chemie. Nachtschatten Verlag, 2000, S. 261.
  20. 20,0 20,1 20,2 20,3 Albert Hofmann: LSD – mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer „Wunderdroge“. DTV, 2006. PDF
  21. Henderson., Leigh A.; Glass, William J.: LSD: Still with us after all these years (1994) ISBN 978-07-8794-379-0.
  22. LSD Vault: Dosage 06.07.2006. Seite wurde am 31.01.2007 besucht.
  23. LSD Toxicity: A Suspected Cause of Death in Journal of the Kentucky Medical Association. Seite wurde am 26.11.2007 besucht.
  24. Zitiert aus: Robert M. Julien: Drogen und Psychopharmaka. Spektrum Verlag, 1997. Quelle: Gable, R.S. (1993): Toward a Comparative Overview of Dependence Potential and Acute Toxity of Psychoactive Substances Used Nonmedically. In: American Journal of Drug and Alcohol Abuse. Bd. 19, S. 263–281.
  25. Erowid & R. Stuart: LSD Related Death of an Elephant - Controversy surrounding the 1962 death of an elephant after an injection of LSD (2002) Erowid.org Seite am 28.07.2008 aufgerufen.
  26. Erowid LSD Vault : Dosage
  27. Alexander and Ann Shulgin. "LSD", in TiHKAL (Berkeley: Transform Press, 1997). ISBN 0-9630096-9-9.
  28. Aghajanian, George K. and Bing, Oscar H. L.: "Persistence of lysergic acid diethylamide in the plasma of human subjects", 1964, S. 611-614,http://www.maps.org/w3pb/new/1964/1964_aghajanian_2224_1.pdf
  29. Papac DI, Foltz RL: "Measurement of lysergic acid diethylamide (LSD) in human plasma by gas chromatography/negative ion chemical ionization mass spectrometry", J Anal Toxicol, 1990, S. 189–190
  30. R. Baselt, Disposition of Toxic Drugs and Chemicals in Man, 8th edition, Biomedical Publications, Foster City, CA, 2008, pp. 871-874.
  31. Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, (2008) Stand der Drogenproblematik in Europa: 57. ISBN 978-92-9168-322-2.
  32. United States Drug Enforcement Administration, (2005). Microgram Bulletin DEA Resources, Microgram, October 2005
  33. United States Drug Enforcement Administration, (2007).Microgram Bulletin DEA Resources, Microgram, February 2007
  34. DEA - Publications - LSD in the US - The Drug
  35. Cohen, S. (1959). The therapeutic potential of LSD-25. A Pharmacologic Approach to the Study of the Mind, p251–258.
  36. 36,0 36,1 Nicholas Malleson Acute Adverse Reactions to LSD in Clinical and Experimental Use in the United Kingdom in Br J Psychiatry S. 229–30 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Malleson 1971“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  37. Maclean, J.R.; Macdonald, D.C.; Ogden, F.; Wilby, E., „LSD-25 and mescaline as therapeutic adjuvants.“ In: Abramson, H., Ed., The Use of LSD in Psychotherapy and Alcoholism, Bobbs-Merrill: New York, 1967, S. 407–426; Ditman, K.S.; Bailey, J.J., “Evaluating LSD as a psychotherapeutic agent,” S. 74–80; Hoffer, A., „A program for the treatment of alcoholism: LSD, malvaria, and nicotinic acid,“ S. 353–402.
  38. Minogue, S.J. (1948): Alcoholics Anonymous. In: The Medical Journal of Australia. Bd. ???, S. 586–587.
  39. Mangini M: Treatment of alcoholism using psychedelic drugs: a review of the program of research In: J Psychoactive Drugs. 30, Nr. 4, 1998, S. 381–418. PMID 9924844
  40. Eric Kast: Attenuation of anticipation: a therapeutic use of lysergic acid diethylamide in Psychiat. Quart. (1967) S. 646–57 [3]
  41. Peter Gasser: LSD-unterstützte Psychotherapie bei Personen mit Angstsymptomatik in Verbindung mit fortgeschrittenen lebensbedrohenden Erkrankungen
  42. Dr. Goadsby wird aus "Research into psilocybin and LSD as cluster headache treatment" zitiert, und er macht ein Statement in ein Health Report Interview im Australischen National Radio (August 9, 1999). Seiten wurden 31.01.2007 besucht.
  43. R. A. Sewell, Halpern, J. H.; Pope, H. G. Jr.: Response of cluster headache to psilocybin and LSD in Neurology 27.06.2006 S. 1920–2
  44. Zusammenfassung von "Research into psilocybin and LSD as cluster headache treatment" und the Clusterbusters website. Seiten wurden 31.01.2007 besucht.
  45. J. Morse et al.: Near-Death Experiences: A Neurophysiological Explanatory Model. In: Journal of Near-Death Studies 8 (1989), S. 45-53.
  46. Stanislav Grof, Joan Halifax Grof: Realms of the Human Unconscious (Observations from LSD Research) herausgegeben von Souvenir Press (E & A) Ltd (1979) S. 13–14 [4]
  47. B. Sessa: Is it time to revisit the role of psychedelic drugs in enhancing human creativity? in J Psychopharmacol (2008) S.821–7
  48. O. Janiger, Dobkin de Rios M.: LSD and creativity in J Psychoactive Drugs (1989) S. 129–34 Erowid.org
  49. Peter G. Stafford, B. H. Golightly: LSD, the problem-solving psychedelic (1967) Erowid.org
  50. W. McGlothlin, Cohen S, McClothlin MS: Long lasting effects of LSD on normals in Arch Gen Psychiat (1967) S. 521–532 [5]
  51. John Whalen 09.07.1998: The Trip: Cary Grant on acid, and other stories from the LSD Studies of Dr. Oscar Janiger in LA Weekly
  52. LSD AND ORGANIC BRAIN IMPAIRMENT S Cohen, AE Edwards - Drug dependence, 1969
  53. http://www.maps.org/research/cluster/psilo-lsd/cns-neuroscience+therapeutics_2008-passie.pdf
  54. http://www.erowid.org/chemicals/lsd/lsd_health1.shtml
  55. Richard Bunce: Social and political sources of drug effects: The case of bad trips on psychedelics. In: E. Zinberg and W. M. Harding, eds., Control Over Intoxicant Use: Pharmacological, Psychological, and Social Considerations. Human Sciences Press 1982; pp.105-25)
  56. Rick Strassman: Adverse reactions to psychedelic drugs. A review of the literature in Nerv Ment Dis (1984) S. 577–95
  57. 57,0 57,1 Cohen, Sidney: Lysergic Acid Diethylamide: Side Effects and Complications [6] in Journal of Nervous and Mental Disease S. 30–40 (1960)
  58. Blumenfield M: Flashback phenomena in basic trainees who enter the US Air Force in Military Medicine (1971) S. 39–41
  59. Naditch MP, Fenwick S: LSD flashbacks and ego functioning in Journal of Abnormal Psychology (1977) S. 352–9
  60. Halpern JH, Pope HG Jr: Hallucinogen persisting perception disorder: what do we know after 50 years? in Drug Alcohol Depend (2003) S. 109–19; Halpern JH: Hallucinogens: an update in Curr Psychiatry Rep (2003) S. 347–54[7]
  61. {{Baggott et al.: Prevalence of chronic flashbacks in hallucinogen users: a web-based questionnaire (2006) [8]
  62. 62,0 62,1 Abraham, H. D., & Duffy, F. H.: Stable quantitative EEG difference in post-LSD visual disorder by split-half analysis: Evidence for disinhibition in Psychiatry Research (1996) S. 173–187
  63. 63,0 63,1 "LSD and Antidepressants" (2003) via Erowid.
  64. Kit Bonson, "The Interactions between Hallucinogens and Antidepressants" (2006).
  65. Lüscher, Christian; Mark A. Ungless (2006): "The Mechanistic Classification of Addictive Drugs", Plos Medicine (Public Library of Science), http://dx.doi.org/10.1371%2Fjournal.pmed.0030437
  66. Isbell H, Wolbach AB, Wikler A, Miner EJ: Cross Tolerance between LSD and Psilocybin, in Psychopharmacologia (1961) E353 Erowid.org
  67. Wolbach AB Jr, Isbell H, Miner EJ: Cross tolerance between mescaline and LSD-25, with a comparison of the mescaline and LSD reactions, in Psychopharmacologia (1962) S. 1-14 Erowid.org
  68. National Institute on Drug Abuse: InfoFacts: LSD. PDF
  69. 69,0 69,1 Gerald G. Briggs,Roger K. Freeman,Sumner J. Yaffe: Drugs in pregnancy and lactation (2008) herausgegeben von Lippincott Williams & Wilkins ISBN = 978-07-8177-876-3 [9]
  70. 70,0 70,1 70,2 Dishotsky NI, Loughman WD, Mogar RE, Lipscomb WR: LSD and genetic damage in Science (1971) S. 431–40 [10]
  71. 4. BtMGlV vom 21. Februar 1967

Weiterführende Informationen

Literatur

Dokumentationen

Weblinks